Ostfriesischer Eiersalat
Abertausende Überraschungseier an den Stränden der Insel Langeoog: Wer haftet dafür? Und wer bewahrt den Nationalpark Wattenmeer künftig vor solchen ökologischen Katastrophen?
Gerade hat die Munkebo Maersk Danzig verlassen. Ihr Ziel: Bremerhaven. Kürzlich war sie noch in der anderen Richtung unterwegs, ist an der Insel Langeoog vorbeigekommen. Bei dieser Passage hatte sie dort für eine bunte Überraschung gesorgt. Abertausende Plastikeier liegen seitdem an Langeoogs Stränden. Diese Eier - normalerweise sind sie eingehüllt in die Schokolade - sind «nur der auffälligste Abfall, der uns weltberühmt gemacht hat», sagt der Bürgermeister Langeoogs, Uwe Garrels. Das grössere Problem seien die unzähligen Plastikstreifen, die ebenfalls angespült worden seien.
Was war passiert? Als das unter dänischer Flagge fahrende Containerschiff Munkebo vor einigen Tagen in der Nordsee unterwegs war, sind ihm Container abhandengekommen. Fünf riesige Frachtkisten rissen sich mutmasslich während eines Sturms los und stürzten in die See. Ihr Inhalt: die Plastikeier. Für den Verlust der Ware wird wohl der Versicherer der Reederei aufkommen. Was aber ist mit dem sonstigen, tonnenweise angespülten Plastikmüll?
Plastik ist für das Ökosystem Meer ein grosses Problem. In der südlichen Nordsee, die eine der am meisten befahrenen Wasserstrassen der Welt ist, ist die Schifffahrt für mehr als 50 Prozent des Plastikmülls verantwortlich. Auf dem Grund des Meeres liegen geschätzt 600 000 Tonnen Müll.
Ricotimi - 14. Jan, 09:59