Korallen auf Hälfte dezimiert
Chapel Hill/New York. – Am Boden des Indopazifiks spielt sich eine Tragödie ab: Dort schrumpfen die Korallenriffe jährlich um 1554 Quadratkilometer oder ein Prozent, wie Forscher der US- Universität von North Carolina in Chapel Hill entdeckt haben. Global sei die Zahl der riffbildenden Korallen seit Ende der 1960er-Jahre auf die Hälfte zurückgegangen, berichtet das Team um John Bruno. Der Verlust der Korallen schreite weltweit doppelt so schnell voran wie der Abbau der Regenwälder, warnen die Meeresökologen. Im Indo-Pazifik, dem Gebiet von Indischem Ozean und Teilen des Pazifiks, liegen laut Bruno und Kollegen etwa 75 Prozent aller Korallenriffe der Welt. Nirgendwo sei die Vielfalt der Korallen grösser als dort. Als Ursachen des Verlustes sieht das Team Stressfaktoren wie erhöhte Meerestemperaturen infolge des Klimawandels, Krankheitserreger und Abwässer in Küstennähe sowie die Zerstörung der Riffe durch Fischernetze und Anker. «Die Korallenriffe im Indopazifik haben Hunderte von Jahren wirtschaftlich und kulturell eine wichtige Rolle gespielt. Wenn ihrem Sterben nicht bald Einhalt geboten wird, drohen der Fischerei und dem Tourismus Verluste in Millionenhöhe», warnen die Forscher.
(SDA/DPA) «PLoS ONE», online
Ricotimi - 8. Aug, 10:43