Krokodilstränen beim Fressen
Frankfurt/Main. – Krokodile weinen laut einer Untersuchung amerikanischer Forscher beim Verzehren ihrer Opfer tatsächlich – womit eine jahrhundertealte Redensart untermauert wäre, wonach das Vergiessen von Krokodilstränen so viel bedeutet, wie Trauer oder Betroffenheit zu heucheln. Bei der Untersuchung zeigte sich, dass die Reptilien beim Fressen nicht nur feuchte Augen bekommen, sondern dass es aus den Tränendrüsen mitunter sogar sprudelt.
Das hat der Zoologe Kent Vliet von der Universität von Florida an vier Kaimanen und drei Alligatoren im Zoo untersucht. Dabei vergossen fünf der sieben Tiere tatsächlich Tränen, wie Vliet im Magazin «Bioscience» berichtet. Mitgefühl mit den unglücklichen Opfern spiele dabei jedoch keine Rolle, erklärte Vliet. Weil die Tiere beim Fressen heftig zischen und schnaufen, werde Luft so stark durch die Nasenhöhlen gepresst, dass sie in die Tränendrüsen dringe und diese zum Entleeren bringe, vermutet der Forscher. Die Krokodile des Parks konnte er aber nicht untersuchen. Im Gegensatz zu den gefangenen Kaimanen und Alligatoren verspeisen diese gewöhnlich ihr Futter im Wasser – wobei die Augen zwangsläufig feucht werden. (AP)
TagesAnzeiger/Zürich 5.10.07
TagesAnzeiger/Zürich 5.10.07
Ricotimi - 5. Okt, 11:12