Lieber geröstete Motten als Hamburger
Sydney. – Bogong-Motten sind in Sydney und anderen Städten im Süden Australiens zu dieser Jahreszeit eine berüchtigte Plage. Aber nicht für Jean-Paul Bruneteau. «Sie sind vorzüglich», sagt der Koch. «Sie schmecken nach Nüssen, nach Popkorn, wie in Butter geröstete Haselnüsse.» Der gebürtige Franzose, der in Paris und Sydney Restaurants für «Busch-Küche» betrieben hat, hat die grossen Insekten mit einer Spannweite von etwa 4 Zentimetern schon vor Jahren «entdeckt». Die Aborigines kennen diese Köstlichkeit schon seit Urzeiten, wie die Zeitung «Sydney Morning Herald » schreibt.
Riesige Schwärme dieser Mot- ten fliegen jetzt im australischen Frühling Richtung Süden auf der Suche nach kühleren Orten in den Bergen, wo sie der Hitze des kommenden Sommers entfliehen können. In Berghöhlen «übersommern » sie zu Millionen.
Auch der Zoologe Martyn Robinson vom Australian Museum hat früher die Motten gegessen. «Ich hab sie mir am Fenster geschnappt, sie an den Flügeln festgehalten und zugebissen», erzählt er. Das macht er heute nicht mehr. Der Einsatz von Pestiziden hinterlasse Gifte in den Insekten, warnt Robinson. Ausserdem sind sie echte Kalorienbomben: 100 Gramm Motten enthalten dreimal so viel Fett und fast doppelt so viele Kalorien wie ein Big Mac. (hbr)
TagesAnzeiger/Zürich 8.10.07
Bogong-Motte mit Rezept...
TagesAnzeiger/Zürich 8.10.07
Bogong-Motte mit Rezept...
Ricotimi - 8. Okt, 10:35