Abschied vom Postamt
Deutschland verliert eine Institution
Durfte er, was gelegentlich vorkam, die Mutter auf dem Amt besuchen, welches ein deutsches Postamt war, so verschaffte dies dem Buben stets Momente des Stolzes. Wie die Mutter da hinter dem Schalter sass, Einschreiben quittierte, Geld annahm oder auszahlte, Sparbücher führte, die Stempel handhabte, aus der Mappe mit Sondermarken das Gewünschte hervorholte, von den Kunden durch Sicherheitsglas geschieden – da hatte sie bei aller Dienstfertigkeit den Anstrich einer Respektsperson. Es gab die Welt diesseits der Barriere, das war die Schlange vor dem Schalter, eine lange Schlange oft, die Geduld verlangte, und es gab das jenseitige Reich mit der Mutter, von deren Arbeitstempo und damit Willen es abhing, wann der Nächste an die Reihe kam.
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Durfte er, was gelegentlich vorkam, die Mutter auf dem Amt besuchen, welches ein deutsches Postamt war, so verschaffte dies dem Buben stets Momente des Stolzes. Wie die Mutter da hinter dem Schalter sass, Einschreiben quittierte, Geld annahm oder auszahlte, Sparbücher führte, die Stempel handhabte, aus der Mappe mit Sondermarken das Gewünschte hervorholte, von den Kunden durch Sicherheitsglas geschieden – da hatte sie bei aller Dienstfertigkeit den Anstrich einer Respektsperson. Es gab die Welt diesseits der Barriere, das war die Schlange vor dem Schalter, eine lange Schlange oft, die Geduld verlangte, und es gab das jenseitige Reich mit der Mutter, von deren Arbeitstempo und damit Willen es abhing, wann der Nächste an die Reihe kam.
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Ricotimi - 13. Jul, 10:25