Das Mobilfunknetz fühlt den Regen
Was Mobilfunkbetreiber ärgert, wissen Forscher des Wasserforschungsinstituts Eawag in Dübendorf zu nutzen. Regentropfen schwächen die Signalübertragung zwischen zwei Richtfunkverbindungen in einem Mobilfunknetz. Von diesem Makel profitieren nun die Wasserforscher. Sie lesen aus der Signalstärke, wie stark es regnet. «Das ist in kleinen Einzugsgebieten eine Verbesserung gegenüber dem Wetterradar», sagt J.Rieckermann von der Eawag. Die Signale des Wetterradars würden zudem bei Starkregen stark abgeschwächt. Und ein Regenmesser könne nur punktuell Informationen liefern. Die Forscher prüften die Methode während zweier Monate. Sie verwendeten die Daten von 23 Richtfunkverbindungen in der Region Zürich und verglichen die Messwerte von 13 Regenmessern, zwei Tropfspektrometern und dem Wetterradar von Meteo Schweiz. Anschliessend eichten sie die Funkdaten im Computermodell. Er will demnächst in zwei Testgemeinden das Vorhersagemodell prüfen. Auch für die Beurteilung lokaler Hochwasser-Ereignisse könnten die Messungen künftig behilflich sein.
Ricotimi - 27. Jan, 09:54