Seine Leidensgeschichte inspirierte die Musik- und Filmwelt zu Grosstaten: Rubin «Hurricane» Carter.
Der wegen Mordes fälschlicherweise 19 Jahre lang inhaftierte Boxer Rubin «Hurricane» Carter ist tot. Er sei am Sonntag im Schlaf in seiner Wahlheimat Toronto gestorben, teilte sein langjähriger Leidensgefährte und Betreuer John Artis mit. Carter litt unter Prostatakrebs, er wurde 76 Jahre alt. Sein Schicksal und die mutmasslich rassistischen Motive dahinter wurden in Liedern, Büchern und Filmen aufgegriffen.
Cheo Feliciano war Mitglied der Gruppe Fania All Stars und leitete ab den 1980ern seine eigene Produktionsfirma. Er lebte eine zeitlang in New York, wo er heroinabhängig wurde. Nach seiner Rückkehr nach Puerto Rico wurde er zu einem der prominentesten Drogengegner in dem US-Territorium.
Feliciano litt an Krebs und wurde kürzlich auch wegen einer Lungenentzündung behandelt. Er hinterlässt seine Frau Coco und vier Söhne.
Orlando «Cachaíto» López, der Bassist der legendären kubanischen Musikgruppe Buena Vista Social Club, ist am Montag im Alter von 76 Jahren gestorben. López stammte aus einer bekannten Musikerfamilie und war unter anderen der Neffe von Israel «Chachao» López, weshalb er den Beinamen «Cachaíto» erhielt. Er galt als einer der besten Bassisten Kubas und wurde als «Puls» des Buena Vista Social Club bezeichnet.
Sheryl Crow, Elvis Costello. Neko Case, Jesse Winchester & Ron Sexsmith
Selbst war der amerikanisch-kanadische Sänger und Liedermacher Jesse Winchester nie ein Star. Seine Songs wurden aber von Elvis Costello, Anne Murray, den Everly Brothers oder Joan Baez gecovert. Die bekanntesten waren «Yankee Lady», «Biloxi» und «Mississippi, You’re on My Mind». 2009 wurde Winchester von der amerikanischen Musik-Verwertungsgesellschaft Ascap für sein Lebenswerk ausgezeichnet. Nun ist er 69-jährig gestorben.
Unter dem Künstlernamen Ten Second Songs singt er alles, was Kunden wünschen, und zwar in «jedem vorstellbaren Stil». Anthony Vincent aus Port Chester, New York, beherrscht laut eigenen Angaben jedes Genre.
Exakt vor fünfzig Jahren erreichte die «Beatlemania» in den USA ihren statistischen Höhepunkt: Die Top Five der Billboard-Singles-Hitparade stammten in der zweiten Aprilwoche komplett von den «Fab Four» aus Liverpool. Eine Situation, wie es sie in den Annalen der amerikanischen Charts vorher und nachher nie gegeben hat. Im Februar 1964 hatte «I Want To Hold Your Hand» Platz 1 erreicht, im März war das (eigentlich bereits früher erschienene) Lied «She Loves You» nachgefolgt, Anfang April wiederum nahtlos abgelöst durch das brandneue Stück «Can't Buy Me Love».
Alle drei waren nun in den Top Five zu finden, dazwischen – auf Platz 2 – die Coverversion des Isley-Brothers-Titels «Twist And Shout» und auf Platz 5 schliesslich die erste britische Nummer 1 der Beatles aus dem Jahr zuvor, «Please Please Me», die ursprünglich vom amerikanischen Vertragspartner Capitol Records abgelehnt worden war – laut dem führenden Beatles-Exegeten Ian MacDonald, weil die Produktion «zu rau und wild war für eine weisse Gruppe» und vielleicht auch, weil der Text von manchen als «Aufforderung zur Fellatio» verstanden wurde.