Der Biss von Uruguays Nationalspieler Luis Suárez in die Schulter des Italieners Giorgio Chiellini bei der Fussball-Weltmeisterschaft sorgt weltweit für Spott. Doch hinter dem so skurrilen wie schmerzhaften Angriff steckt eine ernste Gefahr: Menschenbisse können für das Opfer äusserst gefährlich werden, viel mehr als etwa ein Hundebiss.
Die Gefahr des Menschenbisses liegt im Speichel. Dieser ist wegen seiner vielen Keime hochpathogen, also im besonderen Masse krankmachend. Deshalb werden Menschenbisse mit höheren Infektionsraten verbunden als Tierbisse. So kann ein Hundebiss zwar äusserlich auffälliger sein, etwa durch das Zerfetzen grösserer Bereiche der Haut. Infektionen gibt es bei Hundebissen aber nur in 10 bis 20 Prozent der Fälle. Bei Katzen- und Menschenbissen liegt das Risiko dagegen bei 45 bis 55 Prozent. Im Vergleich zur Katze besteht wiederum beim Menschenbiss durch Quetschverletzungen eine höhere Verletzungsgefahr. Durch Menschenbisse können auch gefährliche Krankheiten wie HIV, Hepatitis B und C übertragen werden.
Im Vergleich zu Tierbissen kommen Menschenbisse deutlich seltener vor - dennoch gibt es sie regelmässig. In etwa 80 Prozent sind es Bisse bei einem Streit. In etwa 20 Prozent sind es Bisse aus sexuellen Motiven.