Die New Yorker dürfen weiter zuckerhaltige Getränke aus grossen Bechern trinken. Das Oberste Gericht des Bundesstaates urteilte gestern endgültig, dass das geplante Verkaufsverbot von Getränken in grossen Bechern gegen die Gesetze verstösst. Der ehemalige Bürgermeister Michael Bloomberg hatte McDonald’s und Co. vorschreiben wollen, kalorienreiche Getränke nur noch aus höchstens 16 Unzen grossen Bechern anzubieten (knapp ein halber Liter). Damit wollte Bloomberg gegen die Fettsucht vorgehen.
Langsam vergeht auch hartnäckigen Berlin-Freunden das Lachen. Fand man ein bisschen Flughafen-Schlamperei anfangs noch sympathisch, nervt es heute, immer noch im veralteten Airport Tegel landen zu müssen. Und so wandelt sich Berlin in der Wahrnehmung von der coolen Metropole zur Welthauptstadt der Stümperei. Zufall ist es nicht, eher Ausdruck eines spezifischen Lebensgefühls. «Arm, aber sexy» hat Langzeit-Bürgermeister Klaus Wowereit seine Stadt genannt. Will heissen: Kreativität und Laissez-faire sind wichtiger als für urdeutsch gehaltene Tugenden wie Fleiss und Genauigkeit. Selbst bei den Rücktrittsgepflogenheiten hält man sich für etwas Besonderes. Bundespräsident Christian Wulff musste wegen einer Hotel-Einladung im Wert von wenigen Hundert Euro gehen. Wowereit ist mitschuldig an der milliardenteuren BER-Blamage, immerhin steht er dem BER-Aufsichtsrat seit Jahren vor. Aber politische Verantwortung übernehmen? Bitte schön! Wir sind doch in Berlin. Weiter zum TagesAnzeiger/Zürich