Zwei verliebte Igel haben in Sachsen einen Polizeieinsatz ausgelöst. Ein junger Mann hatte nach Polizeiangaben am Dienstagabend auf dem Grundstück eines Einfamilienhauses in Lichtentanne verdächtige Geräusche gehört und daraufhin die Polizei gerufen. Die Beamten entdeckten allerdings im Licht ihrer Scheinwerfer keinen Einbrecher auf frischer Tat, sondern nahe einer Laube lediglich zwei lautstark schnaubende Igel beim Liebesspiel.(ap)
NZZ/Zürich 16.7.08
Das Grundwasser grosser Gebiete Südostasiens ist mit Arsen verseucht. Eine neue Risikokarte von Dübendorfer Forschern zeigt, dass Millionen Menschen betroffen sind. Weiter...
Sechs Prozent bleiben im Wasser gelöst
Nanopartikel werden durch die biologische Reinigungsstufe in Kläranlagen weniger gut aus dem Wasser herausgefiltert als bisher angenommen und könnten so in Seen und Trinkwasser gelangen. Dies haben Forscher der ETH Zürich vor kurzem in der Fachzeitschrift "Environmental Science and Technology" berichtet. Sie hatten in einem Versuch an einer Experimentier-Kläranlage untersucht, wie sich Nanopartikel des keramischen Materials Ceriumdioxid (CeO2) im Klärschlamm verhalten. Von diesem Material werden heute in der Computerindustrie weltweit Tausende Tonnen eingesetzt, etwa zum Schleifen von Linsen für Handy-Kameras. Weil sie so klein sind – ihr Durchmesser beträgt unter 100 Nanometer – könnten solche Partikel für den menschlichen Organismus gefährlich sein, wenn sie in grossen Mengen in Wasser, Luft und Nahrungsmittel gelangten.(sda)
NZZ/Zürich 15.7.08
«Klimakriege» ist eine heiss debattierte, gut fundierte Studie über Klimawandel als Konfliktherd: eine sachliche Apokalypse.
Von Harald Welzer: Klimakriege. S. Fischer. Frankfurt a. M. 2008. 335 S. Weiter...
In einem umfassenden Werk erzählen Schweizer Wild- biologen die Geschichte der grössten Raubkatze Europas.
Das Rezept steht auf Seite 264 im ersten Band: «Man nehme 1-2 Paar junge, gesunde und zuchtfähige Luchse, 1 willige Kantonsregierung, 1 Jagdbanngebiet mittlerer Grösse, setze die Luchse bei Nacht und Nebel aus, ohne jemanden zu informieren, lasse das Ganze ruhen und warte ab, dass die Population aufgeht.» Weiter...
Die gute Nachricht: Kinder in deutschen Krankenhäusern werden medizinisch gut versorgt. Die schlechte: Informiert und in den Behandlungsablauf einbezogen werden sie und ihre Eltern vielerorts offenbar überhaupt nicht. Bis zu 69 Prozent der Eltern sind mit der Information seitens der Ärzte „völlig unzufrieden“ und fühlen sich bei der Therapie „in keinster Weise“ eingebunden, ergab eine Studie des Hannoveraner ISEG- Instituts im Auftrag der Gmünder Ersatzkasse.
Auf diese Beteiligung hätten Eltern und Kinder jedoch ein Anrecht, betonte der Sozialmediziner und ISEG-Vorstandschef, Friedrich Wilhelm Schwartz, in Berlin. Wenn Therapieoptionen, Vor- und Nachteile von Behandlungen oder individuelle Präferenzen mit ihnen nicht besprochen würden, handle es sich um ein Versorgungsdefizit. Und wenn Ärzte ins Feld führten, dafür im Klinikalltag einfach nicht genug Zeit zu haben, müsse dieses Manko öffentlich thematisiert werden. Weiter...
Korallenriffe werden nun auch von invasiven Algen, die Menschen eigentlich als Nahrungsquelle vorgesehen hatten, bedroht. Erst kürzlich haben Forscher davon berichtet, dass ein Drittel der weltweiten Korallen aufgrund von Klimaänderung und menschlichem Zutun stark unter Druck geraten sind. Die globale Erwärmung und die Umweltverschmutzung haben den Korallen weltweit bereits großen Schaden zugefügt, berichtet das Wissenschaftsmagazin Science.
Dramatisch ist allerdings, was Forscher jüngst im Südseestaat Kiribati entdeckt haben: Tote, mit dicken Algen überzogene Korallenriffe. "Wir fangen immer weniger Fische und die Algen fressen unsere Netze förmlich auf", so Henry Totie, Fischer aus Butaritari, einem Atoll im Norden des Inselstaats Kiribati. Wasserverschmutzung gibt es hier nicht, denn weit und breit gibt es keine Industrie. Weiter...
Das Auktionshaus Ebay stoppt den Handel mit Hunde- und Katzenfellen und entfernt entsprechende Angebote von seiner Plattform. Damit kommt Ebay den Forderungen von Tierschützern nach. Spätestens zum Jahreswechsel hätte der US-Konzern aber sowieso reagieren müssen. Weiter...
Seit kurzem müssen Tierhalter für ärztliche Versorgungsleistungen deutlich tiefer in die Tasche greifen als bisher. Seit der vergangenen Woche gilt bundesweit eine neue Gebührenordnung für Tierärzte ( GOT ). Der Bundesrat hatte im Juni der Novellierung der GOT zugestimmt. Danach müssen sich vor allem Tierhalter in den neuen Bundesländern auf erhebliche Kostensteigerungen einstellen. Grund: Neben der bundesweit gültigen Erhöhung der Gebühren um zwölf Prozent, wurde ein bislang in den neuen Ländern gültiger Abschlag von zehn Prozent abgeschafft. Somit steigen die Kosten in den Tierarztpraxen Sachsen-Anhalts um 22 Prozent. www.volksstimme.de
Das Bundesland Berlin hat ein Seilbahn-Gesetz. Eine Seilbahn selbst zwar nicht, und wegen hoher Schulden und topfdeckelflacher Topographie wird das wohl auch so bleiben. Aber ein Gesetz für den Betrieb ist schon mal da – Brüssel sei Dank. Denn eine EU-Richtlinie vereinheitlichte vor acht Jahren die Standards für alle Personen-Seilbahnen Europas. Berlin hatte sich zwar mit Verweis auf fehlende Gipfel lange gegen die Umsetzung gesträubt. Brüssel aber drohte eine Strafe von 791.000 Euro an. In seiner Not klaute der Senat das Seilbahn-Gesetz aus Bayern. Seither ist Europas Paragraphen-Welt wieder in Ordnung.
Verborgene Möglichkeiten zur Steigerung der Bahnkapazitäten
Der weitere Ausbau des Bahnnetzes in der Schweiz ist gegenwärtig in (fast) aller Politiker Munde. Schliesslich geht es darum, etwas mehr als 5 Milliarden für Streckenausbauten zu verteilen. In der politischen Diskussion nicht berücksichtigt wird, dass sich die Kapazität durch gezielte Optimierungen mittels Elektronik beträchtlich erhöhen liesse. Weiter...
Zu einem etwas außergewöhnlichen Einsatz wurde am 12. Juli 2008, gegen 17 Uhr, eine Streife der Polizeiinspektion Regensburg 2 beordert. Es war mitgeteilt worden, dass sich eine Schafherde mit ca. 60 Tieren im Bereich Keilberg selbständig gemacht hätte.
Nachdem der Weideplatz ausfindig gemacht worden war und die Herde unter Polizeibegleitung dort hingetrieben werden sollte, gerieten die Tiere plötzlich in Panik und überrannten den Streifenwagen, der erheblich beschädigt wurde.
Die Beamten und die Schafe blieben unverletzt.www.idowa.de/
Schöner kann Krach nicht klingen: Die Raconteurs, und mit ihnen Jack White (Ex "White Stripes")
Abrupte Breaks, heulende Gitarren, wie man sie seit Led Zeppelin nicht mehr gehört hat.
Deutschland verliert eine Institution
Durfte er, was gelegentlich vorkam, die Mutter auf dem Amt besuchen, welches ein deutsches Postamt war, so verschaffte dies dem Buben stets Momente des Stolzes. Wie die Mutter da hinter dem Schalter sass, Einschreiben quittierte, Geld annahm oder auszahlte, Sparbücher führte, die Stempel handhabte, aus der Mappe mit Sondermarken das Gewünschte hervorholte, von den Kunden durch Sicherheitsglas geschieden – da hatte sie bei aller Dienstfertigkeit den Anstrich einer Respektsperson. Es gab die Welt diesseits der Barriere, das war die Schlange vor dem Schalter, eine lange Schlange oft, die Geduld verlangte, und es gab das jenseitige Reich mit der Mutter, von deren Arbeitstempo und damit Willen es abhing, wann der Nächste an die Reihe kam. Weiter...
Es ist tatsächlich ein Wolf, der in der Region Vare VD im Verlauf des letzten Monats sechs Lämmer und zwei Schafe gerissen hat. Genetische Untersuchungen haben jetzt entsprechende Vermutungen bestätigt. Der Schafzüchter wird deshalb Verstärkung durch einen Herdenschutzhund und eine Schadensvergütung aus der Kasse des Kantons Waadt erhalten, wie es das «Konzept Wolf Schweiz» des Bundesamtes für Umwelt vorsieht. Der Wolf tauchte im letzten Jahr im Kanton Waadt erstmals nach 152 Jahren wieder auf. (AP)
Gute Zeiten für chinesische Hunde: Während der Olympischen Sommerspiele sollen die Restaurants in Peking Gerichte mit Hundefleisch von der Karte streichen.
Für die Zeit der Olympischen Sommerspiele müssen die Chinesen auf eine beliebte Spezialität verzichten: Die Behörden haben sämtlichen 112 offiziellen Olympia-Restaurants in Peking verboten, Hundefleisch anzubieten.
Bei Verstößen drohten nicht näher spezifizierte Strafen. Anderen Gaststätten werde der Verzicht auf die umstrittene Zutat "stark empfohlen", berichtete die amtlichen Nachrichtenagentur Xinhua. Der Bann soll bis September gelten. newsticker.sueddeutsche.de
Der auf einen entlegenen Weiher verbannte Schwan Iwan hat auf eigene Faust an den Bodensee zurückkehren wollen – und ist gescheitert. Bis Anfang der Woche lebte der von Badegästen Iwan der Schreckliche getaufte Schwan beim Bodensee-Strandbad Nussdorf, einem Stadtteil von Überlingen (D). Dort hatte der Schwanenvater vor gut einer Woche einen schwimmenden 79-Jährigen so heftig angegriffen, dass der Rentner im Wasser bewusstlos wurde. Er ertrank nur nicht, weil ihn ein anderer Badegast aus dem Wasser zog. Iwan war bereits zuvor aufgefallen, weil er seine Partnerin und die fünf Jungen in einem grossen Gebiet aggressiv verteidigte. Nach dem Vorfall mit dem Rentner siedelte die Wasserschutzpolizei den Schwan samt Familie an einen Weiher im Hinterland um. Dort hielt er es keine zwei Tage aus. Aber sein Versuch, zurück in die alte Heimat zu kommen, scheiterte: Die Schwanenfamilie wurde am Donnerstag auf der Bundesstrasse 31 aufgegriffen. Die Polizei erwägt nun, den Problemschwan und seinen Nachwuchs in ein weiter entferntes Gewässer umzusiedeln. In Frage komme ein DonauAltarm bei Sigmaringen, sagte ein Sprecher und gab gleichzeitig zu bedenken: «Es darf kein Badesee sein, wir wollen das Problem ja nicht exportieren.» (SDA)
TagesAnzeiger/Zürich 11.7.08
Ein glücklicher Tag für Berlin, ein freudiges Ereignis für die Stadt: Die Sammlung Scharf-Gerstenberg eröffnet im Charlottenburger Stüler-Bau. Weiter...
Das Bundesumweltministerium hat sich gegen den vom Essener RWE-Konzern geplanten Weiterbetrieb des ältesten Atommeilers Biblis A in Hessen ausgesprochen. "Wir würden RWE vorschlagen, den Reaktor gar nicht mehr zu betreiben", sagte ein Sprecher des Ministeriums am Donnerstag. Vielmehr sollte der Konzern die ihm zugeteilten restlichen Strommengen "auf eines der modernen und sicheren Kernkraftwerke übertragen". Weiter...
Eine Britin hat während der Arbeit eine schlafende Fledermaus in ihrem BH gefunden. Die 19-jährige Abbie Hawkins habe den Büstenhalter bereits fünf Stunden getragen, als sie die schlummernde Baby-Fledermaus in ihrer Unterwäsche entdeckte, berichteten britische Medien am Mittwoch. Weiter...
Sportler dopen, Künstler kiffen und koksen. Die Berliner Krimiautorin Thea Dorn fragt sich, weshalb das eine verboten und das andere cool ist. Weiter...
Die Autorin
Thea Dorn, geboren 1970 in Offenbach, hat Philosophie studiert und lebt als freie Autorin in Berlin. Seit Oktober 2004 moderiert Thea Dorn im SWR die Bücher-Talksendung «Literatur im Foyer». Ihr erster Roman «Berliner Aufklärung» (1994) wurde von der Raymond-Chandler-Gesellschaft als bester deutschsprachiger Kriminalroman ausgezeichnet.
Die französischen Behörden haben den Atomunfall von Tricastin wie eine Bagatelle behandelt. Lange Stunden verstrichen, bevor der Vorfall überhaupt eingestanden und die Bevölkerung gewarnt wurde. Von Strahlung war zunächst nicht die Rede. Man will in Frankreich nicht wahrhaben, dass Atomtechnik Risiken birgt Weiter...
Thomas Parnell muss ein geduldiger Mensch gewesen sein. Irgendwann im Jahr 1927 goss der Professor für Physik an der Universität von Queensland in Brisbane, Australien, heisses Pech in einen unten verschlossenen Trichter – dann wartete er drei Jahre. Das Pech sollte sich in dieser Zeit setzen. 1930 öffnete er den Trichter und wartete erneut – diesmal acht Jahre, bis sich im Dezember 1938 der erste Tropfen Pech löste und in das Becherglas unter dem Trichter fiel.
Neun Jahre nach dem ersten Tropfen hatte sich ein zweiter gebildet, der sich im Februar 1947 löste. Dann starb Parnell, und ein Mitarbeiter kümmerte sich um das Experiment. Eine Aufgabe, die vor allem darin bestand, nichts zu tun. Im April 1954 löste sich der dritte Tropfen.
1961 begann der Physiker John Mainstone an der Universität zu arbeiten, und in den fast 50 Jahren – und fünf Tropfen –, die seither vergangen sind, hat er den Versuch beaufsichtigt. Zum Pitch-Drop-Experiment