Die grossangelegte Rettungsaktion für gestrandete Grindwale an der Küste Neuseelands ist vorerst beendet: Am Sonntag gelang es rund 240 Tieren, ins offene Meer zurückzuschwimmen. Die meisten befreiten sich durch die Flut selbst.
Eine kleine Gruppe sei mit Hilfe von Booten ins tiefere Wasser geführt worden, teilte der Sprecher der Naturschutzbehörde DOC, Herb Christophers, der Nachrichtenagentur dpa mit. Da sich die Wale aber weiterhin im flachen Wasser aufhielten, bestand die Gefahr einer erneuten Strandung.
Seit Donnerstagabend waren rund 650 Wale entlang der schmalen Landzunge Farewell Spit auf der Südinsel des Pazifikstaates gestrandet. 350 von ihnen verendeten, weitere 20 wurden eingeschläfert.
Mehr als 500 freiwillige Helfer, unter ihnen Einheimische, Touristen und Schüler, hatten in den vergangenen Tagen versuchten, die Tiere ins tiefere Wasser zurückzubugsieren - und dabei auch Dutzende Tiere gerettet. Vor Einbruch der Nacht war die Aktion am Samstagabend aus Sicherheitsgründen jedoch vorübergehend gestoppt.
Im ostafrikanischen Viktoriasee sind in den letzten 15'000 Jahren sage und schreibe 500 neue Buntbarsch-Arten entstanden. Die dortigen Buntbarsche sind mit dem hiesigen Egli verwandt, aber viel bunter und wahre Meister der Evolution. Sie halten den Geschwindigkeitsrekord in Sachen Artenbildung. Innerhalb von nur 15'000 Jahren entstanden 500 verschiedene Arten.
Ein Forscherteam um Ole Seehausen von der Eawag und der Uni Bern hat das Geheimnis dieser Artenexplosion geknackt: Am Anfang haben sich zwei entfernt verwandte Buntbarsch-Arten aus dem Nil- und Kongo-Einzugsgebiet vermischt. Zu diesem Schluss kamen die Forschenden, indem sie das Erbgut von 100 Buntbarsch-Arten entschlüsselten und verglichen
Durch diese Durchmischung wurden die Nachkommen offenbar extrem anpassungsfähig und sehr viele Neukombinationen von Genvarianten möglich, berichten die Forschenden im «Nature Communications». «Das ist ähnlich, wie durch eine Neukombination von Legobausteinen für einen Traktor und ein Flugzeug ganz viele verschiedene Gefährte entstehen können».
An der Küste Neuseelands sind mehrere hundert Grindwale gestrandet. Die Tiere wurden am Freitag in Farewell Spit entdeckt, einem einsamen Strand auf der Südinsel des Pazifikstaates.
Nach Angaben der Naturschutzbehörde DOC wurden insgesamt 416 Wale gezählt, von denen etwa 300 bereits verendet sind. Mehrere hundert freiwillige Helfer versuchten, die Tiere wieder in tieferes Wasser zu ziehen – meist jedoch ohne Erfolg.
Nach Angaben der neuseeländischen Naturschutzbehörde gab es seit mehr als drei Jahrzehnten kein solches Walsterben mehr. Warum die Wale an Land schwammen, konnte zunächst nicht geklärt werden. Die Walschutzorganisation Project Jonah äusserte die Vermutung, dass es eine Kombination aus ungewöhnlich hohen Temperaturen und Erkrankungen sein könnte. Möglicherweise war auch das Echolot-System der Tiere durch Unterwasserlärm gestört.
Im Nationalpark Bialowieza dürfen bald Holzfäller wüten: Polen weicht die Schutzbestimmungen auf.
Als Polens Parlament wenige Tage vor Weihnachten nicht nur den Haushalt 2017 verabschiedete, sondern ohne Diskussion auch gleich Änderungen der Gesetze zu Naturschutz und Wald beschloss, waren nur die Abgeordneten der Regierungspartei anwesend. Drei Tage später stimmte die obere Parlamentskammer zu, am 30. Dezember unterschrieb Polens Präsident, zum 1. Januar trat das Gesetz in Kraft.
Seitdem ist es Polens Waldbesitzern erlaubt, Bäume auch ohne die zuvor notwendige Genehmigung lokaler Behörden zu fällen. Wer Bäume fällt, die wegen ihres Alters oder ihrer Grösse eigentlich unter Schutz stehen, muss lediglich 500 Zloty bezahlen, das sind umgerechnet 115 Euro. Derlei Änderungen sind von Gewicht – schliesslich ist knapp ein Drittel Polens von Wald bedeckt. Und die Regierung, die von der nationalpopulistischen Partei Recht und Gerechtigkeit (PIS) gestellt wird, vertritt die Position der Waldbesitzer. Weiter...
Geckos auf Madagaskar können bei einem Angriff blitzschnell ihr Schuppenkleid abstreifen. Der Angreifer bleibe mit einem Maul voller Schuppen zurück, berichten Forscher im Journal "PeerJ".
Von vielen Eidechsen ist bekannt, dass sie ihren Schwanz abwerfen können, um dem Gefressenwerden zu entgehen. Bei den nun beschriebenen Geckos liegen die Hautschuppen nur an einigen Stellen am Körper an, so dass sie sich besonders leicht ablösen.
Die besondere Eigenheit machte es schwierig, überhaupt einigen der Tiere habhaft zu werden: Man habe die Tiere einfangen müssen, ohne sie zu berühren.
Früher hätten Wissenschaftler mit Wattebäuschen versucht, solche Fischschuppengeckos zu fangen. Doch selbst beim Kontakt mit der weichen Watte hätten diese sich "gehäutet". Für die aktuelle Untersuchung lockten die Forscher die Tiere deshalb in Plastiktüten.
Über 200 Singschwäne verbringen derzeit den Winter am westlichen Bodensee. Die Zahl der gefiederten Gäste aus dem hohen Norden steigt seit Jahren kontinuierlich an.
Für die Massierung der Singschwäne am Bodensee haben die Ornithologen eine einfache Erklärung: Die Kälte der letzten Wochen über Mitteleuropa trieb die Vögel immer weiter nach Süden. Etwa an deutschen Seen, die ebenfalls als Winterquartiere genutzt werden, fanden die Singschwäne keine Nahrung mehr. Der Bodensee bietet den Tieren aber weiter gute Bedingungen. Wegen des tiefen Pegelstandes finden die Vögel mit ihren langen Hälsen in den Flachwasserzonen Wasserpflanzen, die sie vom Grund holen. Bisher waren nicht einmal die sonst üblichen Landgänge zu beobachten, bei denen seit Jahren von den Singschwänen Wiesen im Rheindelta abgeweidet werden.
Die winterliche Population der Singschwäne steigt seit den 1980er-Jahren immer weiter an. Waren damals noch einige Dutzend der Gäste aus dem Norden am Bodensee, wuchs die Zahl in den Anfangsjahren des neuen Jahrtausends auf im Schnitt über 100 Exemplare an. Die heuer gezählten über 200 Singschwäne bedeuten einen Rekord.
Der alpine Permafrost erwärmt sich anhaltend weiter, wie die neuesten Daten des Schweizer Permafrostmessnetzes PERMOS zeigen. Die Bedingungen 2016 haben den langjährigen Erwärmungstrend bei den Bodentemperaturen nur wenig abgeschwächt.
Manche soziale Insekten schieben eine ruhige Kugel, sobald sich ihnen die Gelegenheit bietet.
Jedes Kind kennt das Klischee von der fleissigen Honigbiene. Sogar jetzt im Winter ruht sie sich nicht aus. Die Arbeiterinnen können zurzeit zwar keinen Pollen und Nektar sammeln, aber sie machen sich anderweitig nützlich und sorgen dafür, dass die Königin es gemütlich warm hat. Sie vibrieren mit ihren Muskeln, was Wärme erzeugt und den Stock aufheizt. Auch andere soziale Insekten wie die emsige Ameise, Termiten und Wespen haben den Ruf, ihr ganzes Leben lang zum Wohl der Allgemeinheit zu schuften.
Englische Biologen der University of Sussex haben dieser Vorstellung jetzt einen erheblichen Dämpfer verpasst. In der Fachzeitschrift «Nature Communications» beschreiben sie, dass Wespen sofort weniger arbeiten, sobald sich ihnen die Gelegenheit dazu bietet. Statt Selbstlosigkeit scheint zumindest im Staat der Gallischen Feldwespe das knallharte Marktgesetz von Angebot und Nachfrage zu herrschen.