Die Erderwärmung wird laut einer Studie zur ernsten Gefahr für die Artenvielfalt in besonders schützenswerten Regionen: In artenreichen Gebieten wie dem Amazonas oder Madagaskar seien bis 2080 bis 50 Prozent der Tier- und Pflanzenarten vom Aussterben bedroht.
Gemäss einer im "Climatic Change" veröffentlichten Studie wären bei einer Erderwärmung um 4,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Zeitalter 48 Prozent der Arten vom Aussterben bedroht. Immer noch halb so gross wäre das Risiko, wenn der durchschnittliche Temperaturanstieg auf zwei Grad begrenzt würde, wie es im Pariser Klimaschutzabkommen vereinbart worden ist.
Der Schneehase ist als ans Hochgebirge angepasste Art besonders stark vom Klimawandel betroffen. Wird es ihm zu warm, kann er wegen den schroffen Felswänden nur begrenzt in kühlere, höher gelegene Gefilde ausweichen.
Forschende der Eidg. Forschungsanstalt für Wald, Schnee und Landschaft (WSL), der Universität Bern sowie der Universität für Bodenkultur in Wien haben errechnet, dass die Fläche an geeignetem Lebensraum für den Schneehasen (Lepus timidus) in der Schweiz bis ins Jahr 2100 im Mittel um ein Drittel schrumpfen wird. Der Lebensraum wird aber nicht nur kleiner, sondern auch stärker zerstückelt.
Dadurch sind die Scheehasenbestände weniger gut vernetzt, wie es in einer WSL-Mitteilung heisst. Dies kann wiederum zur genetischen Verarmung führen. Insgesamt ist zu erwarten, dass die Zahl der Schneehasen zurückgehen wird, so das Fazit der Studie, die in der "Global Change Biology" veröffentlicht wurde.
Die ersten Zugvögel sind zurück in der Schweiz. Die Vogelschutzorganisation BirdLife ruft dazu auf, die Tiere zu beobachten und erste Sichtungen zu melden. Die jährliche Aktion "Spring Alive" soll die Neugierde auf die Natur wecken.
Erste Frühlingsboten sind die Weissstörche, wie BirdLife am Montag mitteilte. Die ersten Vögel sind bereits in ihren Nestern eingetroffen. Bald folgen werden Mitte März die Rauchschwalben, im April Kuckuck sowie Mauersegler und zuletzt der seltene Bienenfresser, der oft erst ab Mitte Mai in der Schweiz gesichtet wird.
Die Vogelschutzorganisation lädt Jung und Alt dazu ein, sich näher mit dem "faszinierenden Phänomen des Vogelzugs zu befassen" und an der europaweiten Beobachtungsaktion teilzunehmen. Über die Internetseite BirdLife können Interessierte auf einer interaktiven Karte verfolgen, wann und wo Rauchschwalbe, Weissstorch, Kuckuck, Mauersegler und Bienenfresser in Europa ankommen. Zudem können sie die erste Beobachtung dieser Vögel in der Schweiz melden.
ThurgauerZeitung
Der Frühling beginnt auf der Nordhalbkugel immer früher, und zwar vor allem in der Polarregion. In der Arktis starte das Frühjahr heute bis zu 16 Tagen früher als noch vor zehn Jahren, berichten US-Forscher im Fachmagazin "Scientific Reports".
Auslöser für den Trend sei vermutlich die Temperatur, die im hohen Norden stärker ansteige als in niedrigeren Breitengraden. Die Forscher fürchten, dass die Veränderungen wandernde Tierarten beeinträchtigten - etwa Zugvögel, die zum Brüten in die Arktis kommen.
Es gebe bereits einzelne Studien, die gezeigt haben, dass die Natur zunehmend früher aus dem Winterschlaf erwacht, schreiben die Forscher um Eric Post von der University of California in Davis. Der Frühlingsbeginn zeige sich etwa dadurch, dass Bäume austreiben, Blumen zu blühen beginnen oder Vögel ihre Wanderung zu den Brutgebieten antreten.
Die Auswertung ergab, dass der Frühling tatsächlich mit zunehmendem Breitengrad tendenziell früher beginnt und dass dies mit der gestiegenen Temperatur der vergangenen Jahrzehnte zusammenhängt. Die Erwärmung sei seit 1998 und nördlich des 59. Breitengrades besonders ausgeprägt. Auf dem 59. Breitengrad liegt beispielsweise die schwedische Hauptstadt Stockholm.
Wie sich das auf die Tier- und Pflanzenwelt auswirkt, sei unklar. Denkbar sei, dass Zugvögel ihre Ankunft in der Arktis nicht mehr korrekt mit der dortigen Verfügbarkeit an pflanzlicher und tierischer Nahrung koordinieren können.
Ein rauchender Affe sorgt in Indonesien für Schlagzeilen - zum Vergnügen vieler Internetnutzer und zum Entsetzen von Tierschützern. Ein Video zeigt den 22-jährigen Orang-Utan Ozon, wie er in seinem Gehege im Zoo von Bandung routiniert an einem Zigarettenstummel zieht, den ein Besucher in sein Gehege geworfen hatte..
Indonesien ist wegen seines laxen Tierschutzes berüchtigt. Das südostasiatische Land zählt zugleich zu den grössten Rauchernationen weltweit. Es ist nicht das erste Mal, dass ein Affe in einem indonesischen Zoo mit einer Zigarette erwischt wurde. 2002 wurde ein Orang-Utan-Weibchen sogar nikotinsüchtig, weil es jahrelang in den Käfig geworfene Zigaretten rauchte. Die Affendame musste schliesslich auf Entzug gesetzt werden.
Die kleinen Buntbarsche namens Neolamprologus obscurus beschaffen sich durch Teamwork mehr Nahrung. Das haben Forschende der Universität Bern entdeckt. Es ist zum ersten Mal, dass bei Fischen ein solches kooperatives Verhalten beschrieben wurde.
Zusammen mit ihren Artgenossen graben die Buntbarsche Höhlen unter Steinen aus, in denen sie vor Räubern geschützt sind und die der Nahrungsbeschaffung dienen. Auch die Unterhaltsarbeiten führen die Fische gemeinsam aus, wie die Universität Bern am Freitag mitteilte.
Der kleine Buntbarsch kommt nur im Tanganjika-See in Sambia vor. Sein Revier besteht aus miteinander verbundenen Höhlen unter Steinen, die er selten verlässt. Im Gegensatz zu vielen anderen Fischarten lebt der Buntbarsch in sozialen Gruppen, die aus einem brütenden Paar und bis zu zehn kleineren Helfern bestehen, wie es weiter heisst.
Die Mitglieder der Gruppe verteidigen das Revier gegen Eindringlinge und pflegen die Nachkommen. Ausserdem entfernen sie den Sand, der immer wieder in die Höhlen rieselt. So verhindern die Fische, dass ihr Versteck verschwindet.
Forschende des Instituts für Ökologie und Evolution der Universität Bern haben künstliche Hohlräume im Tanganjika-See geschaffen und die Helferfische entfernt. Innerhalb einer Woche fiel soviel Sand in die Höhlen, dass sie sich deutlich verkleinerten, wie die Universität weiter schreibt.
Die Forschenden haben zudem herausgefunden, dass die Höhlen auch helfen, das Nahrungsangebot für ihre Bewohner zu erhöhen. In ihnen sammeln sich Garnelen und andere wirbellose Tiere - die Hauptnahrungsquelle dieser Buntbarschart.
Eines der Haupterkenntnisse aus den Experimenten war, dass die Grösse der Hohlräume sich positiv auf die Anzahl Garnelen auswirkte, die sich darin sammelten. Je mehr Helferfische anwesend waren, desto mehr Garnelen konnten in den Höhlen gefangen werden.